Montag, 20. August 2012

... die Tage nach der Tassotour

Hallo und guten Abend liebe Blog Leser,


 

wir sind inzwischen alle wieder heil und ohne Probleme in Brühl angekommen und danken allen ganz herzlich, die an Tasso und die Tour geglaubt haben ... sie unterstützt haben ... sie gesponsert haben und ganz besonders den Etappen Paten und den Menschen die mit ihren Spenden dazu beigetragen haben den Förderverein Bonn e.V. zu unterstützen ... denn "Junges Leben soll leben"


 

Ihr seid Spitze !!!


Ich wurde jetzt schon oft darauf angesprochen, warum wir nicht nach der Tour weiter berichtet und Bilder gezeigt haben. Ich kann Euch gut verstehen und wir wollen Euch diesbezüglich auch nicht im Regen stehen lassen aber gebt uns noch etwas Zeit und wir werden dies nachholen.

Während der Tour haben wir einen sehr strammen Zeitplan gehabt um das Ziel zu erreichen und wir sind alle stolz darauf es geschafft zu haben ... um Euch mal so einen üblichen Tagesablauf vor Augen zu führen, versuche ich es mal in Worte zu fassen:

- 3-5 Uhr aufstehen
- Kaffee kochen
- Morgentoilette
- Brote/Sandwitches für Tasso machen
- Nahrungsergänzungsmittel vorbereiten, dosieren und fertig machen
- Die Tagesroute besprechen und durchgehen
- Zwischen Ziel festlegen
- gegen 5-7 Uhr Sitzt Tasso auf seinem Rad und fährt los

Dann fängt die Crew an, dass Chaos vom Abend zu beseitigen

- Aufräumen
- Spülen
- Sachen einpacken
- Tisch und Stühle zerlegen
- Massagebank einpacken
- Zelt abbauen
- Markise einfahren
- Strom trennen
- Tassomobil verladen
- Müll wegbringen
- Frischwasser auffüllen
- Abwasser ablassen
- Einkaufsliste machen

Jetzt fahren wir auf Tasso´s Spuren los ... Richtung Zwischenstation um von Ihm auf dem Weg zu erfahren, wann er neue Drinks, Wasser und Nahrung benötigt ... zwischendurch halten wir kurz an einer Bäckerei an, damit wir auch ein kleines Frühstück zu uns nehmen können ... dann fahren wir voraus, um Ihm alles an besprochener Stelle zur Verfügung zu stellen ... und manchmal war der Kerl einfach so schnell, dass wir Probleme hatten, da mit zu halten :-) An dieser Stelle besprechen wir unser Tages Endziel und fahren wieder voraus um einen Campingplatz für die Nacht zu finden und zwischendurch noch einen Supermarkt, damit unser Kühlschrank wieder auf dem neuesten Stand ist ... und die Bier und Rotweinvorräte natürlich auch :-) ... und dann geht es auch wieder los.

ca. 17-18 Uhr Ankunft Campingplatz

- Tassomobil eben und gerade parken damit es keine Schräglage hat
- Markise raus
- Massagebank aufbauen
- Stühle und Tisch entladen und aufbauen
- Persönliche Sachen suchen und zurechtstellen
- Essen vorbereiten
- Tasso Massieren
- Zelt aufbauen
- Wäsche waschen
- Duschen
- Kochen bzw. Grillen

So gegen 21 Uhr kommen wir dann etwas zur Ruhe, genießen den Sonnenuntergang, die zahlreichen Mückenstiche und den anschließenden wundervollen Sternenhimmel bei einem Gläschen Wein um so gegen 22-23 Uhr im Bett zu liegen und für den nächsten Tag Kraft zu sammeln, denn dann geht es wieder von vorne los.

Nebenbei versuchen wir natürlich auch noch den Blog zu schreiben und waren immer auf der Suche nach einer WiFi Verbindung, was uns leider oft nicht gelungen ist :-(

Nach unserer Ankunft in Santiago de Compostela, haben wir uns erst mal einen Tag Auszeit gegönnt, um Energie für unsere Rückreise zu sammeln ... denn wir haben jeden Tag min. 500 km zu fahren und bei einer Maximalen Geschwindigkeit von 90 km/h, kann man sich ja ungefähr vorstellen wie unsere Rückreise ausgesehen hat und wir aus Zeitgründen nicht mehr weiter berichtet haben ... aber da kommt demnächst noch ein kleiner Bericht ... nur bitte nicht festnageln wann, da wir auch nach der Tour noch so einiges zu erledigen haben.

In diesem Sinne eine gute Nacht Euch allen und schöne Träume

Euer Tassoteam

Mittwoch, 15. August 2012

Tag 14


Hallo und guten Morgen liebe Blog Leser,

heute gehts ums Ganze ... Zieleinfahrt in Santiago ... leider etwas verspätet unser Bericht aber besser spät als nie! Viel Spaß beim lesen und evtl. kommt ja noch was in den nächsten Tagen ... also immer mal rein schauen in den Blog :-)

Tag 14 Start Tasso 7 Uhr - Start Tassomobil 7 Uhr

Die letzte Etappe! Das Ziel, la Catedral de Santiago de Compostela!!!!

Unglaublich! Vor 14 Tagen gestartet und jetzt nur noch eine Etappe und Tasso ist am Ziel. 2.200 Kilometer mit dem Fahrrad und durch Muskelkraft, Willen, Einsatz und aus Überzeugung für einen guten Zweck mit dem Fahrrad nach Santiago.

Leider spielt das Wetter ausgerechnet am letzten Tag nicht mit und es ist im Vergleich zu den Tagen davor richtig kalt und auch nass. Sollte der Himmel Tasso jetzt noch auf eine letzte Geduldsprobe und Herausforderung stellen? Da kennt er Tasso nicht. Ihm ist es egal was für ein Wetter herrscht und er würde selbst bei Hagel fahren um sein Ziel zu erreichen und so macht er sich von Lugo, wo wir ihn wieder mit dem Mobil hinbringen, auf den Weg nach Santiago de Compostela.







Wir fahren mit dem Tassomobil voraus wie am Abend vorher abgemacht und suchen einen geeigneten Campingplatz. Die Erfahrung der Tage vorher haben uns gelehrt das das Navi nicht immer recht hat. Drei Plätze zeigt es an und wir fahren alle drei an, um zu schauen ob sie noch existieren, wie weit sie vom Zentrum der Stadt entfernt sind und wie sie ausgestattet sind.

Wir entscheiden uns für den Dritten, der ziemlich zentral auf einem Hügel der Stadt liegt und wir mit dem Bus gut in die Stadt rein fahren können. Da wir uns mit Tasso vor der Kathedrale treffen, stellen wir nur unser Tassomobil ab, und machen uns mit Fotoausrüstung ausgestattet auf den Weg zur Kathedrale. Schließlich ist auch ein Treffen mit Jemanden geplant, der unterwegs Tasso noch angerufen hat und ihm versprochen hat, wenn er es schafft bis zum 13. August in Santiago zu sein auch etwas zu spenden. Der Landrat des Rhein-Erftkreis Herr Werner Stump möchte sich mit Tasso treffen und ihm zu seiner Leistung gratulieren.









Und Tasso schafft es locker, erkennt uns drei von der Crew in mitten der Menge von Hunderten Pilgern die nach und nach eintreffen. Es ist eine bemerkenswerte Atmosphäre auf dem Platz. Menschen die den Weg gepilgert sind gratulieren sich, freuen sich, lassen sich fotografieren und fallen sich in die Arme. Menschen die sich auf den Jakobsweg kennen gelernt haben, sehen sich wieder und freuen sich. Man bekommt Gänsehaut und auch wenn man selbst den Weg nicht gegangen ist, fühlt man sich auch als einen Teil der Pilger. Es ist erstaunlich wie viele humpeln, einen Verband um das Knie oder den Fuß gebunden haben, aber diesen Weg weiter gegangen sind und Schmerzen und Qualen ausgesetzt waren um mit sich ins Reine zu kommen.



Hier noch ein Bild von Gigi ... hoffentlich richtig geschrieben ... er hat Tasso bei einer Etappe wieder auf den rechten Weg gebracht und wir haben Ihn in Santiago wieder getroffen ... eins der kleinen Wunder auf unserem Weg!



Wir haben alle drei unsere gelben Tasso Shirts an. Voller Stolz und befreit von der Last, den Druck hebt Tasso sein Rennrad vor der Kathedrale in die Höhe.




Da wir unsere gelben Tasso Shirts an haben mit der Aufschrift www.tassotour.de erkennt uns auch Herr Stump und geht auf Tasso zu, um ihn für seine Leistung zu gratulieren. Da Herr Stump den Jakobsweg in Begleitung gepilgert ist, stellt er uns seine Frau, Freunde und Begleiter seiner Pilgerreise vor. Herr Johannes Ruland von der Gold-Kraemer-Stiftung … eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung geistig und körperlich behinderter, kranker, armer und alter Menschen ... und Herr Ho San Han … ehemaliger Bundestrainer des deutschen Judobundes und jetziger Ehrenbundestrainer mit 54 Medaillen ... und wir unterhalten uns alle nett und entspannt. Dann erzählt Herr Stump Tasso, dass er persönlich 500 Euro und Herr Ruland noch mal 500 Euro für den Förderverein Bonn e.V. spenden werden. Dafür an dieser Stelle von uns und im Namen des Förderverein Bonn e.V. nochmals herzlichen Dank!!!!





Zu unserer Überraschung möchte uns Herr Stump noch gerne zum Essen einladen ... was aber leider nicht geht, da sein Flieger schon 2 Stunden später startet ... dennoch lässt er es sich nicht nehmen und bittet uns, Ihm unsere Rechnung zukommen zu lassen von unserem hervorragenden Abendessen bei Carmen ... Schade das Sie nicht dabei sein konnten ... es war ausgezeichnet!

Ein weiterer Höhepunkt war es natürlich auch Tasso von seinem mittlerweile sehr vollen Vollbart zu befreien und ihn in aller Öffentlichkeit zu rasieren.




Der Bart wurde in 3 Teile aufgeteilt und jedes Crewmitglied hat ein Drittel rasiert. Das dies natürlich nicht ohne Aufmerksamkeit von anderen Touristen und Pilgern blieb war auch klar. Da rasieren drei Männer einen Vierten vor der Kathedrale von Santiago de Compostela …





Anschließend wurde dies mit einem leckeren Aprikosen Weinbrand begossen den uns ein guter Freund vor der Abreise geschenkt hatte.



Gut das wir den nach dem rasieren getrunken hatten und nicht vorher. Wir hätten Tasso glaube ich nicht nur rasiert, sondern ihn lebensgefährlich verletzten können. Der hat es in sich gehabt und jede Menge Umdrehungen gehabt :-)

An dieser Stelle auch unseren herzlichen Dank an unseren finalen Etappenpaten Medical Beauty!



Es ist natürlich klar und selbstverständlich das wir Abends in einer kleinen Tapas Bar mit Tasso feiern und jede Menge feines Essen und hervorragenden Rotwein genießen. Nebenbei lernen wir auch eine ganz tolle und nette junge Frau kennen, die diese Bar schmeißt und bedient uns. Sie ist Spanierin und wie sich herausstellt, hat sie länger in der Schweiz gelebt und wir konnten uns in Deutsch mit ihr unterhalten. Carmen an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für diesen tollen und gelungenen Abschluss der Tassotour, und hoffentlich sehen wir uns irgendwann mal in Köln wieder!

Danke an alle Blog Leser die uns in Gedanken begleitet haben, unsere Bericht kommentiert haben, uns SMS geschickt haben und uns Kraft, Geduld und Stärke gewünscht haben. Wir hoffen das wir Euch einen kleinen Eindruck geben konnten von aufregenden, erlebnisreichen, sehenswerten und auch anstrengenden 14 Tagen.





Wir bedanken uns bei unseren Etappen Paten, bei allen Sponsoren die Tasso in irgendeiner Art und Weise geholfen haben die Tour zu fahren. Wir bedanken uns bei allen Menschen die etwas gespendet haben. Wir bedanken uns bei Rent Mobil das wir unser Tassomobil haben konnten was uns immer treu gedient hat und wir froh waren das wir es hatten. Wir bedanken uns bei allen Menschen die für uns gebetet haben und in Gedanken bei uns waren. Wir bedanken uns bei Petrus, der uns ein fantastisches Wetter geschenkt hat. Und wir, die Crew bedanken uns bei Tasso das wir als sein Team dabei sein durften!!!!



In diesem Sinne sagen wir „Junges Leben soll leben“

Bald sind wir wieder zurück und bei Euch ... es wird in naher Zukunft in der Margaretenklause einen Dia Abend von unserer Tour geben, an dem wir Euch noch mit weiteren Eindrücken der Tour bereichern möchten. Dazu sind alle interessierten recht herzlich eingeladen und das Datum werden wir in den nächsten 14 Tagen auf www.tassotour.de und bei Facebook bekanntgegeben.

Euer Tassoteam

Tasso, Walter, Günni und Ralf


Dienstag, 14. August 2012

Tag 13

Tag 13 Start Tasso 7 Uhr Start Tassombil 7 Uhr

Die letzte Nacht und der letzte Stellplatz für uns wird uns in Erinnerungen bleiben. Wie schon erwähnt war es etwas ganz besonders schönes. Natur pur was man so gar nicht mehr kennt. Diese Eindrücke so intensiv und nah mal wieder Natur zu erleben, zu spüren, ja sogar zu riechen war einmalig. Morgens mit den Gekrähe der Hähne aufzustehen die in den Bauernhöfen um uns herum verteilt liegen und in der Ferne zu hören sind, das Zwitschern der Vögel, das zirpen der Grillen und Zikaden...den Sonnenaufgang mal in aller Ruhe beobachten zu können und zu spüren wie die Wärme in einem selbst aufsteigt hat schon was. Einmalig und absolut schön!!!!





Nachdem Tasso sich angezogen hat, etwas gegessen hat und sein Fahrrad startklar gemacht hat, bringen wir ihn mit dem Tassombil von der Apfelbaumplantage und unserem Stellplatz weg zur Hauptstrasse von der er seine Etappe fortsetzen will.





Sein heutiges Ziel soll der Ort Lugo sein, und wir alle hoffen das wir dort wieder einen Campingplatz finden. Denn so schön es auch war in der Natur. Eine Dusche hätten wir alle gern :-) Ausserdem brauchen wir auch wieder Strom um unseren Blog ins Internet laden zu können. Auf manche Dinge kann man halt doch nicht immer verzichten.

Tasso hat sich seine Strecke wieder zusammengestellt und hat uns auf der Landkarte gezeigt wie er fahren will. Es hat sich in den vergangenen Tagen gezeigt das es so für ihn am Besten ist und wir lassen ihn in Ruhe. So kann er sich vom Kopf her am Besten einstellen und muss sich nicht nach uns richten. Die Landschaft und die Vegetation hat sich mittlerweile komplett geändert. Wir sind in Galicien unterwegs und hier scheint alles viel grüner und fruchtbarer zu sein als noch vor ein paar Tagen. Auch die Temperaturen sind angenehmer und man kann bei strahlendem Sonnenschein ganz gut Fahrrad fahren. Wir nutzen wie immer die Gelegenheiten um Fotos zu schiessen, Einkäufe zu erledigen und auch mal sich in Ruhe irgendwo in einem kleinem Cafe hinzusetzen und einen Cafe con Leche zu trinken.









Einen Campingplatz zu finden zeigt sich mal wieder als schwierig. Den Platz den unser Navigationsgerät anzeigt gibt es mittlerweile nicht mehr und die Rezeption, oder das was es mal gewesen sein sollte ist so von Dornensträuchern zu gewachsen das man dort eher Dornröschen vermutet als einen Campingplatz! So beschliesst das Team erstmal in einer mittlerweilen gewonnen Ruhe und Coolness ein Cafe anzufahren und nen Carajio zu trinken in der Annahme wir hätten noch genug Zeit und Vorsprung vor Tasso. SALUTE!!!! Nachdem wir diesen Wachmacher in uns haben fahren wir Tasso ein Stück entgegen um ihn wieder aufzunehmen und mit ihm im Mobil einen Platz zu finden. Von wegen Vorsprung! Auf den Weg zu ihm kommt er uns schon freudestrahlend und mit einem Grinsen im Gesicht ein Stück auf der Autobahn entgegen. Das Problem ist ja für uns mittlerweile auch nix neues das hier in Spanien manche Landstrasse plötzlich zur Autobahn wird.

Nach einiger Sucherei finden wir einen kleinen und gemütlichen Campingplatz ausserhalb von Lugo und wir alle freuen uns auf heisses Wasser und duschen!!!!
An diesem Abend wird uns bewusst das wir morgen Santiago de Compostela erreichen werden. Nach all den Planungen ein Jahr und länger vorraus, nach all den Organisationen die zu machen waren, all den Events die Tasso ins Leben gerufen hat in seiner Kneipe, und in Brühl erreichen wir morgen Santiago!!! 2.200 Kilometer mit dem Fahrrad!!!! Quer durch Frankreich, durch Nordspanien und jetzt, einen Tag noch und Tasso ist am Ziel. Am Ziel die Kathedrale in Santiago de Compstela mit seiner Hand zu berühren und das geschafft zu haben was er sich als Ziel vorgenommen hat. Er hat nie das Ziel aus den Augen verloren, er hat nie auch nur einen Gedanken verloren aufzugeben. Er wollte diese Stadt erreichen, egal wie lange er brauchen würde. Er wollte es sich und allen beweisen. Und er hat es fast geschafft. Ich gebe zu beim Schreiben dieser Zeilen huscht mir die eine oder andere Träne über die Wangen vor Respekt, Anerkennung, Achtung und auch Dank dabei gewesen zu sein.






Wir entschliessen uns Abends im kleinen Restaurant was der Campingplatz bietet zu essen. Einen Tag noch und jetzt grillen?! Nein, wir belohnen uns mit einem üppigen Essen im Restaurant.

Voller Enthusiasmus und hochmotiviert und mit Freude auf den morgigen Tag gehen wir spät Abends ins Bett.

Bis morgen liebe Blog Leser in Santiago de Compostela. Das Ziel der Jakobspilger und das Ziel der Tassotour 2012 zu Gunsten des Förderkreis der Kinderkrebsklinik in Bonn!!!

Bilder des Tages folgen heute Abend mit unserem Santiago Etappen Bericht !!!








Sonntag, 12. August 2012

Tag 12


Hallo liebe Blog Leser ... Buenos Dias Matthias mir sinn widder do... ;-)

Es geht Richtung Zielgerade ... noch 2 Tage und wir haben es geschafft !!! 

Start Tasso: 5 Uhr und Start Tassomobil: 8:30 Uhr

Tasso hat das wahr gemacht was er gestern angekündigt hat und ist um 3 Uhr Morgens aufgestanden. Er war also quasi unser Hahn der uns geweckt hat und wir Hühner sind mit ihm aufgestanden. Er strotzt vor Ehrgeiz und will unbedingt die Kilometer nachholen, die er meint gestern verloren zu haben. Zugegeben ist es nicht immer einfach so früh aufzustehen, aber für Tasso und einen guten Zweck muss man auch mal über seinen Schatten springen. Dennoch sagen wir alle, das was wir alle auf dieser Tour erlebt haben, gesehen haben, Abenteuer hatten, Menschen kennen gelernt haben und Pilger gesehen haben, das kann uns keiner nehmen. Und dafür müssen wir uns bei Tasso bedanken dieses Erlebnis mitgemacht haben zu dürfen. Das mal an dieser Stelle erwähnt!!!







Abermals haben wir ein Wetter wie im Traum...wenn man seinen Urlaub am Strand verbringt und den ganzen Tag in der Badehose herum läuft und ins Meer springen kann. Aber nicht wenn man Fahrrad fahren muss und ein Ziel vor Augen hat. Santiago de Compostela! Umso bemerkenswerter ist es das Tasso den Willen hat, die Kraft hat und den Ehrgeiz hat bei dieser sengenden Hitze für den guten Zweck sich zu Verausgaben.



Das Endziel für heute hat uns Tasso während der Fahr per SMS durchgegeben und wir müssen richtig Gas geben mit dem Tassomobil um ihn einzuholen. Schließlich sind wir ja nicht um 5 Uhr losgefahren , sondern haben in Ruhe alles eingepackt und Kaffee getrunken. So kommt es dann auch das uns Tasso durchgibt wo er ist und wie wir zu fahren haben. Er lotst uns diesmal den Weg und wir fahren ihm hinterher. Er hat als Endziel den Ort Astorga angegeben. Wenn er das schafft hat er einige Kilometer gut gemacht! Am Ortseingang von Astorga machen wir ein Gruppenfoto mit einem tollen Motiv in einem Kreisverkehr. Die Jakobsmuschel die den Pilgern den Weg zeigt auf den Camino de Compostella.







Ab hier nehmen wir ihn auf im Tassomobil und suchen uns einen geeigneten Campingplatz. Was sich leider als schwierig erweist. Denn je näher man an Santiago kommt umso seltener werden die Campingplätze. Es erschient uns das das so gewollt ist, damit die Pilger die offiziellen Herbergen und Hostals ansteuern und nicht auf Campingplätze gehen.

So kommt es das wir heute mal froh sind unser fahrendes zu Hause dabei zu haben. Denn wir müssen zum ersten mal tatsächlich einen Platz in der Wildnis finden um nächtigen zu können.
Im Örtchen Ponferrada finden wir hinter einen Industriegebiet zwischen den Feldern eine kleine Apfelbaumplantagen wo wir uns entschließen zu bleiben und zu übernachten. Was sich an diesem Abend und in der Nacht uns erschließt und wir zu sehen bekommen ist mit Worten kaum wiederzugeben. Ein Schaf Hirte zieht am Abend mit seinen Schafen an uns vorbei und wir sehen uns schon in Mitten von Schafen und ihrem Gemähe nicht zur Ruhe zu kommen. Doch Gott sei Dank zieht er weiter. Als die Sonne hinter den Bergen unter geht die wir vor uns sehen, zeigt sich ein Farbspiel was man selten zu sehen bekommt. Man kommt sich vor wie in den Alpen und die Bergspitzen glühen in den verschiedensten Rottönen. Begleitet werden wir von einem Orchester verschiedenster Grillen die ununterbrochen und aus jeder Himmelsrichtung zu hören sind. Fledermäuse fliegen zwischen den Apfelbäumen und drehen akrobatisch im letzten Moment vor uns ab. Der Sternenhimmel öffnet sich prächtig und über uns erscheint das Sternbild des großen Wagen. Sternschnuppen in einer Vielfalt und Anzahl das man sich alles wünschen kann was man sich nur vorstellen kann. Gut das wir keinen Campingplatz gefunden haben. Denn das hätte uns kein Platz auf der Welt bieten können. Dennoch müssen wir irgendwann ins Bett gehen denn so kurz vor dem Ziel, brauchen wir alle noch Kraft um die Kathedrale in Santiago zu erreichen.







Leider müssen wir für heute Schluss machen, da wir auch morgen wieder einen anstrengenden Tag vor uns haben und bedanken uns ganz herzlich bei unserem Etappen Paten Donnerstags Stammtisch und wünschen allen eine gute Nacht oder guten Morgen, je nachdem wann man es liest ;-)

Euer Tassoteam